Hischdorisch…
Zwischem schwäbischem Folk, Blues, Rock
und tiefsinnigem Witz
Martin J. Waibel ist kein Unbekannter in der süddeutschen Folk-Rock Szene. Bereits Mitte der
70er Jahre gründete er zusammen mit Albert Bücheler die Band „Lumpenpack“, die neben
Zupfgeigenhansel gerade im süddeutschen Raum eine sehr bekannte Deutsch-Folk Band
wurde und auf den großen Folkfestivals der späten 70er Jahre (Ingelheim, Stuttgart, Schweiz
etc.) spielte. 1980 erschien die erste und leider einzige Langspielplatte mit dem Titel "Live in
Wiblingen". Auf den Charts in Ulm und Biberach verdrängte diese LP in den Plattengeschäften
wochenlang in den Verkaufszahlen die zur gleichen Zeit erschienene Platte der Dire Straits auf
Platz 2 und das ohne Plattenverlag. 1981 kam dann im Herbst das vorzeitige Aus der Band
durch die geplante Weltreise eines Gruppenmitgliedes. Martin orientierte sich in anderen
Musikgenres mit verschiedenen Bands (LSB, Trapper Geierschnabel ..) und Projekten als
Liedforscher (KZ-Lieder etc.) und machte auch einige recht erfolgreiche
Kindermusiktheaterstücke, bis er seine semiprofessionelle Karriere 1985 beendete. Albert
Bücheler spielte in mehreren bekannten Rockgruppen Südschwabens so mit Peter Zoufal bei
Spleen und wurde Musiktherapeut.15 Jahre später beginnt Teil 2 der gemeinsamen
Musikkarriere: Bei „Virus“ entwickeln die beiden eine ganz eigene Mischung aus eigenen
Songs, Blues, irisch-angloamerikanischer Musik, Französischen Chansons etc. Die Presse
bezeichnet die Band, die vornehmlich regional auftritt als „eines der ungewöhnlichsten
Musikprojekte zwischen Alb und Bodensee“. Und nebenbei gründen sie „Bini zuchini“ und
haben hier sogar einen Hit: B 30, der Song über die oberschwäbisch legendäre Bundesstraße.
Und wiedereinmal treiben die unterschiedlichen Musiksehnsüchte die beiden auseinander:
Martin gründet 2011 die erfolgreiche Celtic Folk-Rock Band „Cul na mara“, Albert ist mit der
wilden anarchischen Musiktruppe „Tubakulose“ unterwegs und schreibt nebenbei die Musik
für das Biberacher Theaterensemble „Theater ohne Namen“, das er auch Live mit Peter Zoufal
begleitet.
Das Kapitel 3 der beiden beginnt in der Corona-Zeit als Wetterexperte Role Roth (u.a. auch
erfolgreicher Organisator für Schwoba-Rock Festivals) Martin anruft und sagt er müsse
unbedingt beim nächsten Wetterwarte Süd Treffen zusammen mit Albert spielen. Er vermisse
die wunderbaren schwäbischen Songs der Beiden. Es folgt ein herrlicher Musikabend, der alte
"Esprit" ist sofort wieder da: die schon legendären Songs (Mai Traumhaus isch a Baumhaus)
die sich in all`den Jahren angesammelt haben stehen neben einer Reihe neuer Songs. Dort
nimmt man die schwäbische Lebens-Philosophie „des isch halt so...“ ebenso in die Songs mit
auf und spielt auch die alten Klassiker wie „Room to move“. So entsteht ein immer wieder
zeitloser Groove zwischen Blues, Folk, Rock und schwäbischem Witz.
Wolfram Frommlet, schwäbischer Kulturkritiker schrieb: … entsteht eine regionale Musik, die
erfreulich weit weg ist von glattem Folkgeschrammel oder aufgesetztem Schwabengetue, [...]
regionale Wurzeln hat und doch den frischen Wind aufnimmt von anderswo…
Und die beiden touren wieder ab 2022, z.T. sogar in einer vierköpfigen Schwoba-Rock
Formation.
Albert Bücheler: Akkordeon, Blues-Harp, Flöten, Rhythmus und viele archaische Instrumente
(Steine, Meterstab u.a. ).
Martin J. Waibel: Gitarre, Mandoline, Git-Bouzouki.
Bini Zuchini
Schwäbischer Blues und Balladen